Das Hackbrett
In Schriften scheint das Hackbrett erstmals 1447 in der Schweiz auf, 1511 führt es der Amberger Priester Sebastian Virdung neben den „Harpffen“ und „Psalterium“ in seinem Werke „Musica getuscht“ an und bringt ein Bild davon. Die Verwendung des Instruments war in unserem Raum sehr verbreitet, aber auch in anderen Ländern Europas erfreute es sich großer Beliebtheit. Die Engländer bezeichnen es als Dulcimer, die Ungarn kennen es als Cimbalon, und die Franzosen nennen es Tympanon.
Das Hackbrett war lange Zeit hindurch ein Musikinstrument sowohl der höheren Schichten als auch des einfachen Volkes. Dass es sich keinen sicheren Platz in der großen Reihe der bedeutenden Musikinstrumente erobern und sichern konnte, ist darauf zurückzuführen, dass die mangelhafte Dämpfung der lange schwingenden Saiten bei raschem Harmoniewechsel den Klang verschwommen und rauschen macht. Das Hammerklavier als seine Weiterentwicklung hatte diesen Mangel behoben und gewann immer mehr Bedeutung, während sich das Hackbrett in die stillen Alpentäler zurückzog.
Die in unserer Gegend am meisten gebrauchten Hackbretter sind das „chromatische Hackbrett“ und das „Osttiroler Hackbrett“. Das chromatische Hackbrett, von Tobi Reiser sen. in den 30er-Jahren entwickelt und verbreitet, wird vor allem in der Stubenmusikbesetzung verwendet, wobei mit zwei ca. 15 cm langen Holzschlägern, die mit Filz oder Leder versehen sind, auf die chromatisch angeordneten Saiten geschlagen wird. Das Osttiroler Hackbrett hingegen übernimmt meist die Begleitfunktion in einer Tanzlmusik. Um sich gegen den lauten Klang der Bläser behaupten zu können, wird dieses Hackbrett meist mit Holzschlägern gespielt, wodurch ein sehr charakteristischer Klang entsteht.
Die Harfe
Vorläufer unserer heutigen Harfe, die so genannten Bogenharfen, die nur aus einem Bogen, meist aus Holz, und ein paar Saiten bestand, waren in Ägypten und Sumer schon vor etwa 5000 Jahren bekannt.
Später entwickelte sich daraus die Rahmenharfe, die auch im Mittelalter im bairisch-österreichischen Raum gespielt wurde. Doch zeigen die Nachrichten und Bilder jener Zeit, dass sie damals ein Instrument höfischer und bürgerlicher Kreise war. Die erste Nachricht aus dem bäuerlich-dörflichen Bereich stammt von Joseph Haydn, dessen Vater einfache Stücke auf der Harfe gespielt hat. Von da ab mehren sich die Belege. Ihnen ist zu entnehmen, dass das Instrument besonders in der Stadt gepflegt und von dort durch reisende Musikanten, Wanderhändler und Bettler in das Dorf gebracht wurde. Auf diese Weise kam die Harfe auch nach Tirol.
Vor ungefähr 30 Jahren begann die bewusste Pflege der alpenländischen Volksmusik, und dabei erlebte auch die Harfe einen neuen Aufschwung.
Die Tiroler Volksharfe unterscheidet sich wesentlich von der herkömmlichen Konzertharfe.
Es ist eine so genannte „Einfachpedalharfe“, d.h. dass jedes der sieben Pedale, die sich unten an der Harfe befinden, und mit denen die Halbtöne erzeugt werden, nur einmal getreten werden kann. Wenn man ein solches Pedal betätigt, wird ein Mechanismus in Gang gesetzt, durch den die jeweilige Saite verkürzt wird und somit um einen Halbton höher erklingt. Somit kann ich auf der Volksharfe jeden Ton um einen Halbton erhöhen, während ich auf der Konzertharfe, der so genannten Doppelpedalharfe, jeden Ton zweimal um einen Halbton erhöhen kann.
Außerdem hat die Volksharfe um ca. 8 Saiten weniger Tonumfang, somit ist sie auch kleiner und einfacher zu handhaben.
Bei uns in Tirol wird sie vor allem als Soloinstrument eingesetzt, wobei hier meist alte überlieferte Stücke gespielt werden. Aber auch in der Stubenmusikbesetzung wird sie gerne verwendet, wo sie entweder begleitet, oder eine Gegenstimme zu den anderen Instrumenten spielt. Außerdem findet man bei uns in Tirol selten eine Tanzlmusik, bei der nicht eine Harfe die so wichtig Begleitfunktion übernimmt.